Newsletter 8/2020 vom Verband der Deutschen Lederindustrie e.V.

 

 

 

 

 

 

Ein Realitäts-Check

Dass Leder vom Tier stammt, bedeutet für manche Verbraucher ein „no go“. Fälschlicherweise wird verbreitet, dass Tiere nur zur Lederherstellung gehalten werden, dass sie gequält werden oder dass die Lederproduktion ein Grund für die Zerstörung der Regenwälder ist. Das führt dazu, dass Unternehmen wie die Prada-Gruppe Känguruleder nicht mehr verwenden und Calvin Klein, Tommy Hilfiger und Mulberry exotische Leder aus ihren Kollektionen streichen. Bestimmte Gruppen argumentieren sogar, man könne das Leben von Tieren retten, wenn man aufhört, Leder zu kaufen.

 

Die Känguruschlachtungen in Australien beruhen nicht auf der Nachfrage nach Leder und werden auch dann fortgesetzt, wenn es keinen Markt für diese Felle gibt. Bei einigen exotischen Tierarten, bei denen die Nachfrage nach ihren Häuten einen Mehrwert für die Erhaltung dieser Tiere und ihrer Lebensräume bedeutet, birgt ein Stopp der Lederproduktion die Gefahr, dass aus „wertvollen Produkten“ nun unerwünschte Schädlinge werden. Die Krokodile der australischen Northern Territories wurden fast vollständig ausgerottet, bevor ihre Häute und Lebensräume wertvoll wurden. Nimmt man ihnen diesen Wert, werden sie erneut in Gefahr geraten.Das ist der Grund, warum sich die IUCN (Internationale Union zur Bewahrung der Natur) gegen die Entscheidung von Chanel aussprach, Reptilienleder aus ihren Kollektionen zu streichen. 

Die Wirklichkeit ist, der Verzicht auf Leder verhindert nicht die Schlachtung von Tieren, sondern fördert nur den Ersatz durch andere Materialien. Das wären mit hoher Wahrscheinlichkeit Kunststoffe, hergestellt aus fossilen Rohstoffen, für schnelllebige Produkte, die nach einem kurzen Benutzen weggeworfen werden und unseren Planeten für lange Zeit verschmutzen. Für pflanzliche Alternativen zu Leder wird stark geworben. Allerdings zeigt sich in der Realität, dass keine dieser Alternativen auch nur annähernd in den Mengen verfügbar ist, die für den Ersatz von Leder nötig wären. Außerdem kommen viele der Alternativen nicht ohne Kunststoff aus, was sie bestenfalls zu einer Lösung mit Fehler macht. Leder ist dagegen aus einem nachwachsenden, nachhaltigen Rohstoff, den man zu einem langlebigen Produkt gemacht hat, das sich nach der Entsorgung abbaut.

In der Wirklichkeit essen die meisten Menschen noch immer Fleisch. Dies bedeutet Millionen von Tonnen an Häuten und Fellen. Und wenn uns die schrecklichen Auswirkungen bestimmter alternativer Materialien noch sichtbarer werden, dann ist die einzig logische, ethische und nachhaltige Entscheidung die Entscheidung für Leder.


 


 

Sie interessieren Sie sich für alle Themen rund um die Lederindustrie?

Dann melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter vom Verband der Deutschen Lederindustrie e.V. an:

https://vdl-web.de/newsletter/

 

Zurück