Newsletter 06/2022 vom Verband der Deutschen Lederindustrie e.V.
Gerber gehen achtsam mit dem Wasser um, das sie für die Lederherstellung ausleihen
Wir alle wissen, dass Wasser ein knappes Gut ist und wie wichtig ein gutes Management für eine nachhaltige Nutzung ist. Die europäische Gerbindustrie, die bei der Lederherstellung nicht ohne Wasser auskommt, nimmt dieses Thema ausgesprochen ernst.
Für den Gerbprozess wird eine bestimme Menge Wasser entnommen, das nach Nutzung gereinigt in die Natur zurückgeführt wird. Die Häute werden zunächst gespült und, sobald sie sauber, frei von Dung und Haaren sind, gegerbt und gefärbt. Bei jedem dieser Schritte wird so wenig Wasser wie nötig verwendet und im Anschluss eine geeignete Abwasserbehandlung sichergestellt.
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In Spanien ist die kommunale Kläranlage Igualadina Depuració i Recuperació S.L. (IDR) ein solches Beispiel (Bild oben). Dort werden die Abwässer von 28 in Igualada ansässigen Gerbereien, ein Teil der lokalen Kommunalabwässer sowie die Abwässer aus anderen Industrien geklärt. Am Ende der innovativen biologischen Vorbehandlung wird ein Wasserzustand erreicht, der mit dem häuslicher Abwässer vergleichbar ist. Daran schließt sich die weitere Aufbereitung des Abwassers in einer kommunalen Kläranlage an, so dass eine optimale Rückführung in die Umwelt gewährleistet ist.
In einer Studie für ein Seminar der UNEP (UN Environment Programme/ Umweltprogramm der Vereinten Nationen), das für Berater von Umweltministerien organisiert wurde, hat diese CETP aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften, internationale Anerkennung erhalten und stand im Mittelpunkt eines Berichtes von Global Water Intelligence, einer Referenz für die Wasserindustrie.
Im Einklang mit dem sechsten Ziel der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung – sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen – bewegen sich die europäischen Gerbereien entschieden auf höhere Nachhaltigkeitsstandards zu.
* Gerbereien, die nicht mit anderen Gerbereien im gleichen Gebiet ansässig sind, klären ihre Abwässer selbst (Direkteinleiter) oder arbeiten mit kommunalen Kläranlagen zusammen.
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