Newsletter 7/2019 vom Verband der Deutschen Lederindustrie e.V.

Leder bleibt: ein Fall von Langlebigkeit

 

Kaum jemandem kann das entgangen sein: Der zunehmende Einfluss von Fast Fashion auf die Umwelt.

2017 stellte Greenpeace fest, dass sich von 2000 auf 2014 die weltweite Produktion von Bekleidung verdoppelt

hat, die Verbraucher aber in dieser Zeit immer weniger pro Kleidungsstück ausgaben und sie diese immer weniger

lang trugen. Die Herstellung von solchen Mengen an Kleidung verbraucht immer größere Mengen an natürlichen

Ressourcen und führt zu immer mehr Nachteilen für die Umwelt.

Die Untersuchung der Ellen MacArthur Stiftung, „Eine Neue Textilwirtschaft: die Zukunft der Mode

neu gestalten“ stellte heraus, dass Kleidung immer mehr aus Polyester besteht und damit für große

Mengen an gefährlichen Mikrofasern in den Ozeanen verantwortlich ist - etwa eine halbe Million Tonnen

pro Jahr - und zu oft nach nur kurzem Gebrauch auf den Deponien landet.

 

Jede Sekunde wird eine Müllwagenladung Textilien auf einer Deponie abgeladen oder verbrannt. Weniger

als 1 % der für die Kleidungsherstellung verwendeten Materialien wird zur Herstellung neuer Kleidung

wiederverwendet. Die Wegwerf-Mode trägt stärker zum Klimawandel bei als Luft- und Seereisen, und wenn

sich nichts ändert, wird die Modebranche bis 2050 ein Viertel des Welt-CO2-Budgets aufgebraucht haben.

 

Der Gegensatz zu Leder, ohne Frage ein Material, das sich ausgezeichnet für die langlebige Mode eignet, 

ist gewaltig. Unabhängig von der endgültigen Weiterverarbeitung wird Leder für eine lange Lebensdauer

hergestellt und oft mit zunehmendem Alter schöner. Diese Langlebigkeit ist nur eine der Eigenschaften,

warum Leder ein so wunderbares Material ist. Ein Paar Lederschuhe kann man 20 Jahre tragen.

Ein Paar Schuhe aus synthetischen Materialien werden eher nach weniger als einem Jahr weggeworfen.

Lederprodukte können repariert werden. Eine zentrale Bedingung der Kreislaufwirtschaft. Wie im „Weißbuch“

von Leather Naturally über die Nachhaltigkeit von verantwortungsvoll hergestelltem Leder beschrieben, könnte

eine möglichst lange Nutzung von Ressourcen die Emissionen einiger Nationen um bis zu 70 % senken, ihre

Beschäftigtenzahl um 4 % erhöhen (Reparaturaufwand) und die Abfallmengen erheblich verringern.

 

Es scheint, dass in unserer immer schneller werdenden Welt der Wert der Langlebigkeit von Leder in

Vergessenheit geraten ist. Vergessen auf der Suche nach billigen Verbrauchsmaterialien, ohne sich Gedanken

über die Konsequenzen dieses Verhaltens zu machen. In ihrem Buch „Craft of Use (Kunst des Gebrauchs)“

beschreibt Kate Fletcher den wahren Materialismus als „die Vorstellung des Wechsels von einer

Konsumgesellschaft, in der Materialien wenig zählen, zu einer echten materialistischen Gesellschaft, in der

Materialien - und die Welt von der sie abhängen - geschätzt werden“. In unserer schnelllebigen Welt haben

Materialien ihren Wert verloren, und der Schaden der sich daraus für die Welt ergibt, wird immer deutlicher.

Im Gegensatz dazu Lederwaren. Sie halten lange, werden schöner mit zunehmendem Alter und können über

viele Jahre verwendet werden, ehe eine Reparatur oder die Entsorgung notwendig wird. Ganz zu schweigen

von den nachwachsenden und nachhaltigen Rohwaren, aus dem Leder hergestellt wird.

Leder ist ein Material, das von denen geschätzt wird, die noch die Vorzüge von Leder kennen.

Langlebigkeit ist einer davon.

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